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„Dieser Roman ist von großer erzählerischer Dichte und Wärme.

Dorrit Bartel schreibt liebevoll, unverkitscht und lässt uns ganz auf der Seite von Adane stehen bei seiner Lebensreise zwischen Kulturen und historischen Umwälzungen.“

Nina George, Autorin von „Das Lavendelzimmer"

Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis "Aufstieg durch Bildung" 2025 der noon Foundation, Mannheim 


Der Äthiopier

Roman, 350 Seiten


Gebundenes Buch: 34 €

Taschenbuch: 19 €

E-Book: 9,49 €


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Aus dem Buch

In einer Unterführung traf Adane auf drei junge Männer mit Kurzhaarschnitt und Springerstiefeln und konnte weder ausweichen noch sich an ihnen vorbeidrücken, weil der Tunnel eng war und die drei sich breit aufstellten.

»Guck mal, wieder so einer. Was will der hier?«

»Der hat es wohl noch nicht verstanden.«

Er spürte den alten Schmerz in seiner Schulter. Nein. Diesmal nicht. Er öffnete den Mund und ohne nachzudenken sagte er: »Ich weiß, ihr wollt mich verprügeln, weil ich schwarz bin. Glaubt mir, wenn der liebe Gott mich bei meiner Geburt gefragt hätte, ob ich als schwarzes Savannenkind auf die Welt kommen will oder als weißer, blauäugiger Deutscher, hätte ich mich für letzteres entschieden.«

Verblüfft starrten die drei erst ihn und dann einander an. Diesen Moment nutzte Adane und sprintete los, zwischen ihnen hindurch. Am Ende der Unterführung bog er ab, rannte zur Straßenbahnhaltestelle. Weit und breit war keine Straßenbahn zu sehen. Weiter. Laufen. Vorsprung gewinnen, solange die noch darüber nachdenken, ob ich das ernst gemeint habe.

Habe ich es ernst gemeint?

Klappentext

Inspiriert von einer wahren Geschichte erzählt dieser Roman das Leben von Adane, der einmal mehr aufsteht als er fällt.


Früh wird er seiner Familie in der äthiopischen Savanne entrissen und erfährt, dass er selbst nicht über sein Leben bestimmen kann. Er passt sich wechselnden Umständen an: An einer Missionsschule wird er zum Christen, als Solidaritätsstudent in der DDR zum Kommunisten. Als Politiker kehrt er nach Äthiopien zurück, doch mit dem Zusammenbruch des Sozialismus landet er im Gefängnis. Bedroht von der Todesstrafe schwört er sich, zukünftig eigene Entscheidungen zu treffen, wenn er überlebt. Wider Erwarten kommt er frei und entsagt den Ideologien. Zurück in Deutschland arbeitet er fortan mehr mit den Händen als mit dem Kopf.


Seine wahre Bestimmung findet er zuletzt wieder in der Heimat. Er sorgt für die Bildung von Kindern und gibt ihnen damit und das Werkzeug zur Selbsthilfe: Den freien Willen.

Über die Autorin


Dorrit Bartel ist Mecklenburgerin qua Geburt, Berlinerin durch Entscheidung, Europäerin aus Überzeugung und - wie es ein afrikanischer Freund einmal ausdrückte - Afrikanerin mit dem Herzen. Sie reist seit über zehn Jahren oft länger nach Afrika und schreibt in Berlin und Dakar über diesen Kontinent und seine Bewohner.


Sie zeichnet ein differenziertes Bild afrikanischen Lebens, das in Europa oft in Klischees gedacht wird. Dabei lernt sie selbst viel von ihren Begegnungen und Erfahrungen in Afrika: Demut, Gelassenheit, Zuversicht.


Wenn sie nicht selbst schreibt, lektoriert sie Romane anderer Autoren, hilft als Schreibcoach und koordiniert die Aktivitäten des Netzwerks Autorenrechte.


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